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AI - Amnesty International
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|BAmnesty International (ai)|N
Im Gegensatz zu den meisten anderen Organisationen, die AmigaWorld kennt, ist Amnesty International eine Internationale |BNicht|N-Regierungs-Organisation (INGO); nicht Regierungen sondern Privatleute sind Mitglieder. Die Liste der Länder zeigt deshalb diejenigen Staaten, in denen sich eine nationale Sektion dieser INGO befindet; tatsächlich sind Menschen in vielen weiteren Ländern Mitglieder oder Förderer von ai, insgesamt mehr als eine Million Menschen.
Amnesty International wurde im Mai 1961 von dem englischen Rechtsanwalt Peter Beneson als internationale Menschenrechtsorganisation gegründet. Die derzeitigen Statuten wurden im August 1995 in Ljubljana (Slowenien) verabschiedet.
AI informiert die Öffentlichkeit über Menschenrechtsverletzungen sowohl in Industrieländern als auch in der Dritten Welt; AI bemüht sich, die Lage der 17 Millionen Flüchtlinge auf der Welt zu verbessern; und AI ist ein wichtiger Streiter gegen die Todesstrafe, Folter und die Unterdrückung von Frauen.
In der alltäglichen Arbeit werden diese Ziele von kleinen Gruppen von Mitgliedern umgesetzt, die zum Beispiel für die Freilassung von politischen Gefangenen kämpfen: Die Gruppen informieren die Öffentlichkeit, sie sammeln Unterschriften für die Freilassung des Gefangenen und Geld für seine Prozeß- und Anwaltskosten. Dies wird nur für solche Gefangene getan, die weder Gewalt angewendet noch den Gebrauch von Gewalt propagiert haben.
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AOSIS - Allianz kleiner Inselstaaten
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|BAllianz kleiner Inselstaaten (AOSIS)|N
Die Allianz Kleiner Inselstaaten (AOSIS) wurde 1990 gegründet, als Zusammenschluß von Entwicklungsländern, die gemeinsame Interessen im Umwelt- und Wirtschaftsbereich haben. Die Mitgliedsländer sind kleine Inseln oder tief gelegene Küstenstaaten, die besonders empfindlich für die Folgen der Erderwärmung und des Treibhauseffektes sind: Sollte der Meeresspiegel steigen, dann würde Land überflutet werden, Süßwasserquellen und Korallenriffe gingen verloren. Außerdem sind viele dieser Länder durch die größere Häufigkeit und Stärke tropischer Stürme gefährdet.
Die AOSIS erarbeitet Vorschläge für die Industrieländer, wie sie in Zukunft weitere Veränderungen des Erdklimas aktiv verhindern können, und sie nimmt an den Welt-Klima-Konferenzen der Vereinten Nationen teil.
Die APEC wurde im November 1989 von den Außenministern von zwölf Anrainerstaaten als regionales Forum der Pazifikländer gegründet. Die heutigen Mitgliedsländer sind von insgesamt über zwei Milliarden Menschen bewohnt, und sie kommen für 40% des Welthandels auf. Die APEC ist die Wirtschaftsorganisation mit der heterogensten Mitgliedschaft: Kapitalistische und sozialistische Länder haben sich zusammengeschlossen, um ihre Wirtschaftsmacht zu vergrößern.
Die APEC will das Handelssystem in der Pazifik-Region liberalisieren, durch Konsensbeschlüsse ihrer Mitgliedsländer. Auf dem ersten Gipfel im Jahre 1993 haben deren Staats- und Regierungschefs die Schaffung einer APEC-Freihandelszone beschossen. Auf dem zweiten Gipfel wurde die Realisierung dieser Zone für spätestens 2020 festgelegt, einige Länder wollen bereits 2010 alle Handelshemmnisse fallen lassen, darunter Japan und die NAFTA-Staaten USA, Kanada und Mexiko. Die "Osaka Action Agenda" enthält mehr als 100 Schritte, um Hindernisse für Handel und Investitionen abzubauen. Einige Länder haben auch einseitige Schritte zum Nutzen der regionalen Zusammenarbeit angekündigt, so will die Volksrepublik China ihre Einfuhrzölle drastisch reduzieren.
Die APEC ist noch keine Organisation im engeren Sinne, da ein Sekretariat oder andere ständige Organe fehlen; die Entscheidungen werden auf den jährlichen Gipfeltreffen gefällt. Die Ausschüsse haben nur Beratungsfunktion. Das wird sich in der Zukunft voraussichtlich ändern.
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Arabische Liga
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|BLiga der Arabischen Staaten|N
Die Arabische Liga wurde 1945 in Kairo als loser Zusammenschluß der sieben damals selbständigen arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien, Irak, Saudi-Arabien und (Nord-)Jemen gegründet.
Die Liga strebt eine enge Zusammenarbeit der arabischen Welt auf politischem, kulturellem und wirtschaftlichen Gebiet an. Ihr Hauptziel ist seit jeher die Anerkennung Palästinas als selbständiger Staat. Allerdings waren es die Vereinigten Staaten und nicht die Liga, die in den letzten Jahren die Annäherung zwischen Israel und der PLO und die daraus resultierenden Verträge intensiv gefördert haben. Auch im zweiten Golfkrieg nach der Besetzung Kuwaits durch den Irak fand die Liga zu keiner gemeinsamen Politik. Gewissen Erfolg hat sie auf dem kulturellen und dem wirtschaftlichen Sektor, wo eine Art Entwicklungshilfe von den Erdöl-Exporteuren zu den armen Staaten organisiert wird.
Die wichtigsten Organe der Arabischen Liga sind der Rat der Könige und Staatschefs sowie der Ligarat; Mehrheitsentscheidungen dieser Gremien sind nur für diejenigen Mitglieder gültig, die entsprechend votiert haben. Sitz der Organisation ist seit 1990 wieder Kairo; nach dem Friedenschluß Ägyptens mit Israel war er zeitweise nach Tunis verlegt worden.
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ASEAN - Verband südostasiatischer Staaten
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|BVerband südostasiatischer Staaten (ASEAN)|N
Die ASEAN wurde 1967 in Bangkok gegründet, von Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und den Philippinen. Brunei trat 1984 bei, Vietnam 1995. Ziel der Organisation ist wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenarbeit, um den Frieden in der Region zu stärken. Das Zollabkommen von 1977 hatte nur geringe Auswirkungen auf den Handel in der Region, so daß auf dem Gipfel 1992 die "Singapur-Deklaration" verabschiedet wurde, die die Mitgliedsländer verpflichtet, bis zum Jahre 2008 die ASEAN-Freihandelszone (AFTA) zu verwirklichen. Das ASEAN-Regionalforum (ARF) ist ein Versuch, auch die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen zu verstärken.
In den letzten Jahren ist ASEAN ein wichtiger Akteur der asiatischen Politik geworden und spielt eine zentrale Rolle bei der wirtschaftlichen und politischen Kooperation der Pazifikstaaten (-> APEC). Die Organisation hat sich zu einem angesehenen Partner für die EU und die USA entwickelt, da die Mitgliedsländer ihre Außenpolitiken sehr effektiv koordinieren.
Die wichtigsten Entscheidungen werden alle drei Jahre auf den Gipfeln der Staats- und Regierungschefs getroffen, und bei den jährlichen Ministertreffen, an denen russische und chinesische Beobachter als Gäste teilnehmen.
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Benelux
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|BBeNeLux|N
Benelux wurde in London während des Zweiten Weltkrieges gegründet, von den Exilregierungen Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs. Das Ziel der Benelux-Verträge war eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit der drei Länder, die in eine Wirtschaftsunion münden sollte. Sie wurden 1946 von den Nachkriegsregierungen erneuert und traten am 1. Januar 1948 in Kraft.
In den fünfziger Jahren waren diese Verträge mehr oder weniger das Modell für die westeuropäische Integration. Dennoch hat die Bedeutung von Benelux in den letzten Jahren stark abgenommen, wegen der immer größeren Bedeutung der Europäischen Union (EU): Viele Benelux-Verträge sind inzwischen ausgelaufen oder stehen in Widerspruch zu EU-Recht.
Benelux funktioniert durch Zusammenarbeit auf Regierungsebene, Entscheidungen werden vom Ministerrat getroffen. Das höchste Organ ist der Rat der Wirtschaftsunion.
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Commonwealth
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|BCommonwealth of Nations|N
Der Commonwealth ist ein Zusammenschluß von selbständigen Staaten und abhängigen Gebieten, die mit der englischen Krone verbunden sind. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Name "The British Commonwealth of Nations".
Die derzeitige Organisation ist das Ergebnis der Entwicklung des Britischen Empires, dessen ehemalige Teile heute fast alle unabhängig sind. Als Zeichen der Verbundenheit wurden fast alle früheren Kolonien Mitglied im Commonwealth, und die meisten von ihnen anerkennen noch heute den britischen Monarch als Staatsoberhaupt an.
Der Commonwealth funktioniert vor allem durch bilaterlae Diplomatie und gelegentliche Treffen der Regierungschefs. Seit 1971 gibt es den Commonwealth-Fonds für technische Zusammenarbeit.
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EFTA
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|BEuropäisches Freihandelsabkommen|N
Das Europäische Freihandelsabkommen wurde 1960 abgeschlossen und war der erster Versuch, Freihandel in Europa zu etablieren. Aber die Organisation verlor in der Folgezeit sechs Mitglieder, die nach und nach der Europäischen Union (EU) beitraten. Daher ist die EFTA heute von geringer Bedeutung, und die Mitgliedsländer (außer der Schweiz) arbeiten eng mit der EU zusammen, im Rahmen des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), der den unbegrenzten Austausch von Menschen, Waren und Kapital ermöglichen soll.
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EU - Europäische Union
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|BEuropäische Union (EU)|N
1951 wurde in Paris die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet, von den sechs Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg. Ziel der "Montanunion" war ein gemeinsamer Markt und eine gemeinsame Industriepolitik für diese damals wichtigsten Grundstoffe.
Die Römischen Verträge begründeten |B1957|N die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom). Ziel der EWG war ein gemeinsamer Agrar- und Industriemarkt: Zölle im gegenseitigen Warenverkehr wurden abgebaut und eine Koordination der Agrarpolitik der Mitglieder eingeführt.
Zunächst arbeiteten diese drei Organisationen völlig getrennt, doch seit 1967 unterhalten sie gemeinsame Organe und man sprach von der Europäischen Gemeinschaft. Mit der Zeit kamen noch weitere Mitglieder hinzu: Dänemark, Großbritannien und Irland 1973, Griechenland 1981, Spanien und Portugal 1986. Zum 01.01.95 traten Finnland, Österreich und Schweden bei, nachdem sich eine bei Volksbefragungen eine Mehrheit dafür ausgesprochen hatte. Die Norweger entschieden sich gegen den Beitritt.
Ursprünglich war das wichtigste |BZiel|N der Europäischen Gemeinschaft die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten. Seit den Maastrichter Verträgen, die 1993 in Kraft traten, wird auch die politische Union angestrebt. Der Binnenmarkt soll zur Wirtschafts- und Währungsunion werden, so daß die Organisation ihren neuen Namen erhielt: Europäische Union. Folgende Vereinbarungen dienen diesen Zielen:
Bürger eines EU-Landes dürfen in jedem anderen EU-Land wohnen, arbeiten und sich an Kommunal- und Europwahlen beteiligen. Die Rolle des Europäischen Parlaments wurde gestärkt. Eine Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) soll schrittweise erarbeitet und verwirklicht werden. Eine Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik wird für folgende Bereiche vereinbart: Asylpolitik, Grenzkontrollen, Einwanderungspolitik, Bekämpfung von Terrorismus und organisiertem Verbrechen.
Für die |BWirtschafts- und Währungsunion|N ist ein genauer Zeitplan festgelegt worden: Bis 1996 werden die Zentralbanken der Mitgliedsländer unabhängig von Weisungen ihrer Regierungen, 1997 wird in Frankfurt die Europäische Zentralbank gegründet. 1999 kann die Wirtschafts- und Währungsunion in Kraft treten, wenn mindestens sieben Länder folgende Voraussetzungen erfüllen: Inflationsrate bis maximal 3%, Haushaltsdefizit bis 3% des BSP, Gesamtverschuldung bis 60% des BSP. Alle drei Kriterien erfüllt derzeit nur Luxemburg; Griechenland, Italien, Spanien und Portugal erfüllen nicht ein einziges.
Die wichtigsten |BOrgane|N der EU sind die Komission, der Ministerrat, das Parlament und der Gerichtshof. Grob gesagt besteht die |BKommission|N aus 20 Leuten, die für fünf Jahre von den Mitgliedsstaaten ernannt werden und diesen danach nicht mehr verantwortlich sind. Die Kommission soll also gesamteuropäische Interessen wahren. Sie kann Gesetzesvorschläge machen, Überwacht das EU-Recht und erlässt Durchführungsbestimmungen, zum Beispiel im Agrarbereich. Präsident der Kommission ist seit 1995 der Luxemburger |BJaques Santer|N. Gewöhnlich tagt die Kommision in Brüssel.
Der |BMinisterrat|N ist das "Gesetzgebungsorgan" und berät meistens über Vorschläge der Kommission. Jeder Mitgliedstaat entsendet einen Minister, und zwar den, dessen Ressort für das Thema der Beratung zuständig ist. Da sie alle Vetorecht haben, müssen Beschlüsse einstimmig gefällt werden. Der Rat dient somit in erster Linie zur Wahrung der nationalen Interessen. Der Vorsitz rotiert halbjährlich, 1996 werden ihn Italien und Irland innehaben. Die Tagungen finden in Brüssel und Luxemburg statt.
Das |BEuropäische Parlament (EP)|N in Straßburg hat geringe Kompetenzen. Die Ernennung der Kommissionsmitglieder benötigt die Zustimmung des EP, es darf Vorschläge machen, diskutieren und, theoretisch eine große Einflußmöglichkeit, den Haushalt ablehnen. Die 626 Mitglieder werden seit 1979 direkt von der Bevölkerung gewählt.
Der |BEuropäische Gerichtshof (EuGH)|N in Luxemburg besteht aus 15 Richtern. Er kann von jedem EU-Bürger angerufen werden und entscheidet über alle Streitfragen des europäischen Rechts und ist den nationalen Gerichten übergeordnet.
Als |BEuropäischer Rat|N treten die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaten jährlich mindestens zweimal zusammen. Dieser Rat ist rechtlich kein Organ der EU, tatsächlich trifft er die wesentlichen Grundsatzentscheidungen.
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Europarat
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|BEuroparat|N
Als erster europäischer Zusammenschluß auf freiheitlich-demokratischer Grundlage wurde 1949 in London der Europarat gegründet, von zehn Staaten: Schweden, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Irland und Italien. Die Bundesrepublik trat 1951 bei, die anderen westlichen Staaten folgten. Seit 1990 sind auch die meisten ehemaligen Ostblock-Staaten Mitglied geworden. Die Aufnahme beantragt haben Weißrußland, Kroatien und Bosnien-Herzegowina.
Hauptziel nach Artikel 1 des Statuts ist "einen engeren Zusammenschluß zwischen den Mitgliedern herbeizuführen, um die Ideale und Grundsätze, die ihr gemeinsames Erbe sind, zu bewahren und zu fördern und auf ihren wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt hinzuwirken". Der Europarat ist eine beratende Körperschaft, ein Forum für internationale Gespräche. Die zentralen Themen sind Menschenrechte, Stärkung der Demokratie, kulturelle Fragen und seit den 60er Jahren auch der Umweltschutz. Die Beschlüsse des Europarats bedürfen der Zustimmung der nationalen Regierungen. Besonders bedeutend ist die 1950 verabschiedete Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Zu den jüngsten Abkommen gehören die Konvention zum Schutz nationaler Minderheiten (1995) und die umstrittene Bioethik-Konvention (1996).
Die wichtigsten Organe des Europarats sind die Parlamentarische Versammlung, deren Mitglieder von den nationalen Parlamenten bestimmt werden, und das Ministerkomitee, dem die Außenminister der Mitgliedsstaaten angehören. Sie treffen sich zweimal im Jahr in Straßburg, das auch Sitz des Generalsekretariats mit etwa 900 Beamten ist.
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Greenpeace
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|BGreenpeace|N
Im Gegensatz zu den meisten anderen Organisationen, die AmigaWorld kennt, ist Greenpeace eine Internationale |BNicht-|NRegierungs-Organisation (INGO), das heißt: Privatleute und nicht Regierungen sind ihre Mitglieder. Bei den aufgelisteten Ländern handelt es sich um diejenigen, in denen es ein Büro von Greenpeace gibt; über 1300 Leute arbeiten in diesen Büros, und Menschen in vielen anderen Ländern sind Mitglieder oder Förderer von Greenpeace, insgesamt mehr als drei Millionen Menschen.
1971 änderten die Mitglieder einer kanadischen Umweltgruppe den Namen ihrer Organisation in Greepeace, und 1979 wurde sie international. Das Prinzip von Greenpeace lautet, "daß gewillte Individuen die Handlungen und Ziele selbst der Mächtigsten ändern können, indem sie "Zeugnis ablegen", also indem sie Aufmerksamkeit auf den Mißbrauch der Umwelt lenken durch ihre Präsenz vor Ort, wie hoch auch immer das Risiko sein mag." (übersetzt nach der Greenpeace-Homepage)
Greenpeace hat schon oft die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit durch spektakuläre Aktionen erzielt; jüngste Beispiele sind die Flotte, die zum Protest gegen Atomversuche nach Französisch-Polynesien entsandt wurde und die erfolgreichen Aktionen gegen die Versenkung der Bohrinsel "Brent Spar" in der Nordsee. Neben solch spektakulären Ereignissen arbeitet Greenpeace auch an der Überwachung und Messung von Umweltverschmutzung. Greenpeace und vor allem seine Gegner begnügen sich nicht immer mit friedlichen Mitteln: Das Greenpeace-Schiff "Rainbow Warrior" wurde 1985 vom französischen Geheimdienst versenkt.
Die finanziellen Bedürfnisse der Organisation werden durch Förderbeiträge gedeckt. Greenpeace ist die reichste Umweltorganisation der Welt. Die wichtigsten Entscheidungen werden vom Rat getroffen, einer Versammlung von je einem Delegierten pro nationalem Büro. Politischer Sitz ist London.
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G7 - Weltwirtschaftsgipfel
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|BG7-Staaten (Weltwirtschaftsgipfel)|N
Seit 1975 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben größten westlichen Industrienationen jährlich zum Weltwirtschaftsgipfel, wo sie aktuelle Wirtschaftsfragen erörtern.
Ziel des WWG ist die gegenseitige Information und Diskussion über nationale Positionen und deren Koordinierung. In den letzten Jahren stand immer mehr das Verhältnis des Westens zur GUS im Mittelpunkt; seit 1992 nimmt der russische Präsident als Gast an den Gipfeln teil.
Die G7-Staaten bilden keine richtige Organisation, da ständige Gremien fehlen.
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GUS - Gemeinschaft unabhängiger Staaten
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|BGemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS)|N
Am 5.9.1991 besiegelte der Kongreß der Volksdeputierten das Ende der Sowjetunion, die in einen Bund unabhängiger Republiken umgewandelt werden sollte. Es wurden verschiedene bilaterale Verträge zwischen den Republiken geschlossen, und am 8.12. wurde von den drei slawischen Republiken Rußland, Ukraine und Belarus in Minsk die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gegründet. Am 21.12. wurde in Almaty erneut verhandelt, und außer Georgien und den Baltenstaaten traten nun auch die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken der GUS bei, Moldau und Aserbaischan traten zeitweise wieder aus. Derzeit sind alle ehemaligen Sowjetrepubliken außer den drei baltischen Staaten Miglied.
Die GUS versteht sich weder als Staat noch als ein überstaatliches Gebilde; sie dient lediglich als Forum zur Wahrung und Koordination gemeinsamer Interessen und will die Erfüllung von internationalen Abkommen der ehemaligen UdSSR garantieren. Die Möglichkeiten der GUS sind durch den Gegensatz zwischen Koloß Rußland und den anderen Mitgliedern, vor allem der Ukraine, eingeschränkt.
Die höchsten Organe sind der Rat der Staatsoberhäupter und der Rat der Regierungschefs.
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NAFTA - Nordamerikanische Freihandelszone
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|BNordamerikanische Freihandelszone (NAFTA)|N
1989 schlossen die USA und Kanada ein Freihandelsabkommen (CFTA). Mexikos Präsident Carlos Salinas reichte 1990 das Beitrittsgesuch für sein Land ein, das starke Unterstützung durch US-Präsident Bush fand. Nach starken Zugeständnissen Mexikos wurden die trilateralen Verhandlungen 1992 abgeschlossen, zum 1. Januar |B1994|N trat das NAFTA-Abkommen in Kraft. Nachdem Chile und weitere lateinamerikanische Staaten zunächst als Beitrittskandidaten erschienen, sieht es auf Grund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage nicht nach einer Erweiterung des Abkommens in naher Zukunft aus.
|BZiel|N der NAFTA ist vor allem der Abbau von Handelshemmnissen und Zollschranken beim gegenseitigen Austausch von Waren und Dienstleistungen. Die ohnehin enge wirtschaftliche Zusammenarbeit der drei Staaten wurde gewissermaßen institutionalisiert: Bereits vorher gingen 70% der mexikanischen Exporte in die USA, jetzt sind es 85%. Ähnliches gilt für Kanada.
Als |BOrgane|N gibt es z.Z. die Trilaterale Wirtschaftskommission und ein paritätisch besetztes Schiedsgericht.
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NATO - Nordatlantische Allianz
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|BNordatlantische Allianz (NATO)|N
Die NATO wurde 1949 von den USA, Kanada und zehn westeuropäischen Staaten gegründet. Die Bundesrepublik wurde 1955 Mitglied. Konzipiert war die NATO eindeutig als Verteidigungsbündnis gegen die Sowjetunion: Im Falle eines bewaffneten Angriffs gegen einen oder mehrere Mitgliedsstaaten sind die anderen verpflichtet Beistand zu leisten, auch mit Waffengewalt.
Da es die UdSSR nicht mehr gibt, ist die NATO auf der Suche nach einer neuen Identität. Ihr neues Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts die Sicherheit in Europa zu erhöhen. Viele ehemalige Mitglieder dieses Bündnisses sind nun der "Partnerschaft für den Frieden" beigetreten und streben nach einer Vollmitgliedschaft in der NATO.
Waren früher nur Einsätze im Bereich der Mitgliedsländer geplant, so findet derzeit eine Debatte um "out of area"-Einsätze statt und die NATO beginnt, zu einer Art Weltpolizei im Auftrag der UNO zu werden. Ein erstes Beispiel dafür ist die Entsendung von NATO-Truppen zur Überwachung des Friedens in Bosnien-Herzegowina.
Die NATO ist als Bündnis gleichberechtigter Mitglieder organisiert. Sie gliedert sich in eine politische und eine militärische Organisation. Das oberste politische Organ ist der Nordatlantikrat (NAC). Bei Bedarf treffen sich hier die Regierungschefs oder Verteidigungsminister der Mitgliedsstaaten unter der Leitung des Generalsekretärs, der zugleich wichtigster Mann der NATO ist. Seit Anfang 1996 hat der Portugiese Javier Solana diesen Posten inne. Höchstes militärisches Organ ist der Militärausschuß, das gemeinsame Oberkommando in Friedenszeiten. Ihm gehören die Chefs der Generalstäbe an, für die Bundeswehr der Generalinspekteur. Frankreich, Spanien und Island sind nicht in diesem Gremium vertreten, haben ihre Truppen also nicht dem gemeinsamen Oberbefehl unterstellt.
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Nordischer Rat
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|BNordischer Rat|N
Diese Organisation nordeuropäischer Parlamente und Regierungen wurde auf dänische Initiative 1952 gegründet und begann ihre Arbeit 1953, mit Dänemark, Island, Norwegen und Schweden als Mitgliedern. Finnland trat 1956 bei, Färöer und Aaland 1970. Nachdem sie 1991 ihre Unabhängigkeit erlangt hatten, erhielten die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen Beobachterstatus.
Die informelle Zusammenarbeit wurde 1962 institutionalisiert, durch die Unterzeichnung der "Konvention von Helsinki": Die Mitgliedsländer beschlossen, ihre Rechts-, Kultur-, Wirtschafts- und Sozialpolitik verstärkt zu koordinieren. Das wichtigste Organ zur Umsetzung dieser Ziele ist der Nordische Ministerrat.
Die Bürger der Mitgliedsländer haben das Recht ohne Paß in die anderen Länder zu reisen, sie dürfen dort an Wahlen teilnehmen und arbeiten: Sie haben die selben Rechte und Pflichten wie in ihrem Heimatland. Einige der nordischen Länder sind zugleich Mitglied der Europäischen Union (EU), andere nicht. Dies kann zu Problemen führen, da auch die EU Freiheit von Wohnsitz und Arbeitsstelle gewährt. Verhandlung darüber haben 1996 begonnen.
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OAS - Organisation Amerikanischer Staaten
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|BOrganisation Amerikanischer Staaten (OAS)|N
Die OAS wurde 1948 in Bogota gegründet. Heute sind alle amerikanischen Staaten Mitglied der OAS.
Bis zu den 90er Jahren war das primäre Ziel der Organisation die Stärkung der Sicherheit und Unabhängigkeit der Länder in der westlichen Hemispäre. Das Ende des Kalten Krieges brachte ein neues Thema in den Vordergrund: Die Unterstützung und den Schutz der Demokratie in den Ländern Amerikas. OAS-Personal hat seit 1989 über 20 Wahlen überwacht, und die "Verpflichtung zur Demokratie und der Erneuerung des Inter-Amerikanischen Systems" (Santiago 1991) legte fest, daß die Mitgliedsländer eine Beseitigung der Demokratie in einem anderen Staat nicht hinnehmen werden, sei es durch einen Putsch (Haiti) oder durch Maßnahmen der gewählten Regierung (Peru). Besonders erfolgreich bei der Wiederherstellung der Demokratie war die OAS in Guatemala (Mai-Juni 1993).
In der Vergangenheit haben die USA die OAS häufig als verlängerten Arm zur Durchsetzung ihrer Interessen benutzt, aber in letzter Zeit haben die Präsidenten Bush und vor allem Clinton den Willen zu einer echten, gleichberechtigten Zusammenarbeit gezeigt. Die OAS könnte ein wichtiges Forum für multilaterale, gesamtamerikanische Aktivitäten auf vielen Feldern werden: Freihandel, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Bekämpfung des Drogenhandels, usw.
Die wichtigsten Organe der OAS sind die Generalversammlung (dort werden zumindest einmal jährlich die Grundzüge der Politik und die wichtigsten Handlungen festgelegt), die Konsultativtreffen der Außenminister, der Ständige Rat (der zwischen Generalversammlungen und Konsultativtreffen die wichtigsten Entscheidungen trifft), der Inter-Amerikanische Rat für Wirtschaft und Soziales (CIES), der Inter-Amerikanische Rat für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (CIECC) und die Inter-Amerikanische Kommission für Menschenrechte (IACHR). Als ausführendes Organ für die Programme und Pläne der anderen Gremien dient das Generalsekretariat in Washington D.C.
Daneben gibt es einige spezialisierte Unterorganisationen wie die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) und selbständige, aber in enger Verbindung stehende Körperschaften wie den Inter-Amerikanische Verteidigungsrat (IADB).
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OAU- Organisation der Afrikanischen Einheit
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|BOrganisation der Afrikanischen Einheit (OAU)|N
Die OAU wurde 1963 von 30 damals unabhängigen afrikanischen Staaten gegründet. Heute sind außer Marokko (wegen der Besetzung der Westsahara) alle Staaten Afrikas Mitglied der OAU. Jüngstes Mitglied ist Südafrika, das 1994 nach der Abschaffung der Apartheid aufgenommen wurde.
Die OAU will vor allem die Einheit und Solidarität der afrikanischen Staaten fördern. Sie unterstützt den wirtschaftlichen, kulturellen und akademischen Austausch auf dem Kontinent. Obwohl alle Formen des (Neo-)Kolonialismus bekämpft werden sollen, ist eines der Grundprinzipien die Unverletzlichkeit der kolonialen Grenzziehungen: Eritreas Unabhängigkeit ist der einzige Fall, daß diese Grenzen geändert worden sind.
In der Vergangenheit sind alle Versuche erfolglos geblieben, in Afrika eine internationale Wirtschaftszusammenarbeit zu etablieren, und die meisten Beobachter sehen wenige Chance für die Afrikanische Wirtschaftsunion die 1991 vereinbart worden ist.
Die wichtigsten Entscheidungen werden bei den jährlichen Treffen der Staats- und Regierungschefs getroffen. Der Sitz des Generalsekretariats ist Addis Abeba (Äthiopien).
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OECD - Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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|BOrganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)|N
Die OECD wurde 1960 in Paris gegründet, als Nachfolgeorganisation der OEEC, die den Marhallplan (ERP) koordiniert hatte.
Wie man aus der Liste der Mitglieder ersehen kann, handelt es sich um den "Club der Industrieländer". Nachdem fast zwanzig Jahre lang keine Neumitglieder aufgenommen wurden, wurden 1994 Mexiko und 1995 als erstes osteuropäisches Reformland die Tschechische Republik aufgenommen. Die starken asiatischen Ökonomien bleiben weiterhin ausgeschlossen.
Die drei Hauptziele der Organisation sind die Zusammenarbeit in der allgemeinen Wirtschafts- und Währungspolitik, die Koordinierung von Entwicklungshilfe und Schuldendienst, sowie die Definition einer gemeinsamen Handelspolitik.
Die wichtigsten Organe der OECD sind der Rat (ständige Delegationen / Minister), der Exekutivausschuß, die Fachausschüsse und das Sekretariat. Sitz der OECD ist Paris.
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OPEC - Organisation erdölexportierender Länder
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|BOrganisation erdölexportierender Länder (OPEC)|N
Die OPEC wurde 1960 von Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela gegründet.
Ihr Ziel ist die Koordinierung der Erdölpolitiken ihrer Mitgliedsländer, zum Beispiel durch Preisabsprachen und Förderquoten. Da die Mitgliedsländer der OPEC bis in die Siebziger Jahre mehr als die Hälfte der Welterdölproduktion bestritten, konnten sie 1973 und 1979 durch Preiserhöhungen die sogenannten "Ölkrisen" verursachen. Dennoch war und ist die OPEC meist uneins, da in aller Regel einzelne Länder ihre Förderquoten überschreiten und somit ein wirksames Kartell verhindern. Außerdem haben die westlichen Länder ihre Ölförderung nach den beiden Krisen deutlich gesteigert, so daß die Einflußmöglichkeiten der OPEC ohnehin gesunken sind. Die OPEC gewährt den ärmsten Ländern der Erde etwas Entwicklungshilfe.
Die wichtigsten Entscheidungen werden auf der jährlichen Konferenz der Erdöl- bzw. Finanzminister getroffen. Das Sekretariat hat seinen Sitz in Wien.
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OSZE - Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
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|BOrganisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)|N
Die erste Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) wurde 1975 in Helsinki (Finnland) abgehalten. Die UdSSR, die USA, Kanada und 32 europäische Länder unterzeichneten die Schlußakte, die die KSZE zum einzigen Forum für Gespräche |Baller|N europäischer und nordamerikanischen Länder sowie der Sowjetunion während des Kalten Krieges machte. Die vierte Konferenz beschloß die Umwandlung der KSZE in eine regionale Unter-Organisation der Vereinten Nationen (UN), and der Name wurde in OSZE geändert.
Das Ziel der OSZE ist Sicherheit und Stabilität für alle Teile Europas. Alle Mitglieder haben den Prinzipen der Nicht-Aggression, Nicht-Intervention, Unverletzlichkeit der Grenzen und Schutz der Menschenrechte zugestimmt. Die OSZE ist auch ein Forum für Gespräche über wirtschaftliche, akademische und ökologische Zusammenarbeit. Der Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa von 1992 hat zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg zu einer drastischen Abrüstung von Militärausrüstung in Europa geführt.
Die wichtigsten Entscheidungen werden auf den Gipfeln der Staats- und Regierungschefs gefällt, auf der Basis "Konsens-minus-Einer".
Das Generalsekretariat ist in Wien.
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UN - Vereinte Nationen
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|BOrganisation der Vereinten Nationen (UNO)|N
Fünfzig Staaten, die sich mit Deutschland im Kriegszustand befunden hatten, unterzeichneten am |B26.6.1945|N in San Francisco die "Charta der Vereinten Nationen". Inzwischen sind fast alle Länder der Erde Mitglied der UNO, nur die Schweiz, der Vatikan, Taiwan und einige pazifische Inselstaaten nicht.
|BZiel|N der Vereinten Nationen ist die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit auf der Grundlage der Menschenrechte durch freundschaftliche Zusammenarbeit aller Mitglieder, durch friedliche Schlichtung aller Streitigkeiten, durch Verzicht auf Gewaltanwendung und durch Unterstützung von Maßnahmen zur Erhaltung des Friedens. Die UNO hat sich verpflichtet, das Prinzip der nationalen Souveränität zu wahren und nicht in die inneren Angelegenheiten der Mitgliedsstaaten einzugreifen.
In vielen Gebieten der Welt sind UNO-Friedenstruppen ("Blauhelme") stationiert, unter anderem im Libanon und in Kroatien, wo sie zur Überwachung von Waffenstillständen eingesetzt werden. Auch der zweite Golfkrieg war durch ein Mandat der UNO gedeckt: Es handelte sich hierbei um den ersten Kampfeinsatz seit dem Korea-Krieg, den die UNO befürwortete; bislang hatte sie sich immer bemüht, Konflikte auf rein friedlichem Weg zu lösen.
Wie auch die DDR wurde die |BBundesrepublik|N 1973 Mitglied der UNO, beteiligte sich jedoch zunächst nicht an Blauhelm-Einsätzen. Seit der Wiedervereinigung haben deutsche Soldaten an einigen Einsätzen mitgewirkt, zum Beispiel in Kambodscha, Somalia und Bosnien-Herzegowina, und 1994 entschied das Bundesverfassungsgericht, daß diese Einsätze nicht im Widerspruch zum Grundgesetz stehen, aber der Zustimmung des Bundestages bedürfen.
Die obersten Organe der UNO sitzen in New York, vor allem der |BSicherheitsrat|N (UNSC). Er kann für alle Mitglieder bindende Beschlüsse fassen, zum Beispiel Sanktionen verhängen oder Friedenstruppen entsenden. Der Sicherheitsrat besteht aus den Vertretern von 15 wechselnden Ländern. Einen ständigen Sitz und Vetorecht haben die Volksrepublik China, Frankreich, Großbritannien, Rußland und die USA.
Die |BGeneralversammlung|N besteht aus den Vertretern aller Mitgliedsstaaten, die jeweils eine Stimme haben. Sie hat nur beratende Funktion, kann also Empfehlungen an den Sicherheitsrat aussprechen. Ausführendes Organ ist das Sekretariat mit dem |BGeneralsekretär|N an der Spitze. Die bisherigen sind:
1946-52 Trygve Lie (Norwegen)
1953-61 Dag Hammarskjöld (Schweden)
1961-71 Sithu U Thant (Myanmar)
1972-81 Kurt Waldheim (Österreich)
1982-91 Javier Pérez de Cuèllar (Peru)
1991-.. Boutros Boutros-Ghali (Ägypten)
Die UNO hat zahlreiche |BUnterorganisationen|N wie das Hochkommisariat für Flüchtlinge (UNHCR, Genf) und das Kinderhilfswerk (UNICEF, New York). Außerdem gibt es noch eine Reihe von nominell selbständigen Organisationen, die aber eng mit der UNO verbunden sind, wie zum Beispiel OSZE und WTO. Hier die wichtigsten anderen:
- FAO (Welternährungsorganisation, Rom)
- IAEA (Internationale Atomenergie-Agentur, Wien)
- IBRD (Weltbank, Washington, D.C.)
- IMF (IWF, Internationaler Währungsfond, Washington D.C.)
- UNESCO (für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, Paris)
- WHO (Weltgesundheitsorganisation, Genf)
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WEU - Westeuropäische Union
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|BWesteuropäische Union (WEU)|N
Die WEU wurde 1954 als kollektiver Beistandspakt der Länder Westeuropas gegründet. Im Gegensatz zur NATO verfügt sie über keine eigene militärische Organisation und hat daher nie besondere Bedeutung gewonnen, höchstens als Forum für Gespräche über Sicherheitsfragen. Der WEU-Vertrag läuft 1998 aus; die Organisation wird dann voraussichtlich in der NATO aufgehen.
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WTO - Welt-Handels-Organisation
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|BWelthandels-Organisation (WTO)|N
Die Welthandels-Organisation (WTO), gegründet am 1. Januar 1995 als Nachfolger des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT), ist die höchste Instituition des derzeitigen Welthandels-Systems. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, den Regierungen Prinzipien anzubieten, an denen sie ihre nationale Handelspolitik orientieren können. Und die WTO ist eine Plattform für bilaterale Gespräche und Verträge in Handelsfragen.
Die Meistbegünstigungsklausel verpflichtet die Mitglieder, den Produkten aus anderen Mitgliedsländern keinen schlechteren Bedingungen zu unterwerfen als Produkten aus Drittländern. Letzlich sollen importierte Güter auf dem Markt dieselben Chancen erhalten wie einheimische.
Das praktische Ziel der WTO ist eine Liberalisierung des Welthandels und der Investitionen, durch den Abbau von Zöllen und anderen Hemmnissen. Derzeit ist unklar, ob auch die Länder der Dritten Welt von der WTO profitieren werden -- die meisten Industrieländer werden es wohl, da ihnen neue Märkte für den Export von Waren, Dienstleistungen und Kapital geöffnet werden.
Die Ministerkonferenz tritt alle zwei Jahre zusammen, die wichtigsten Entscheidungen sollen dort getroffen werden. Die Alltagsarbeit wird vom Generalrat und anderen untergeordneten Gremien verrichtet. Das Sekretariat sitzt in Genf.